Vom 100jährigen bis zum 125jährigen Jubiläum

 

Vorläufiger Höhepunkt in der jüngeren Vereinsgeschichte waren die Feierlichkeiten zum 100jährigen Jubiläum im Jahre 1985; unter der Leitung von Emil Brennecke und Erhard Kröger konnte ein großartiges Programm verwirklicht werden: Eine Fahrzeughalle der Firma P. Cohrs und Söhne war zur Festhalle umfunktioniert worden, d.h. es musste ein Podest für die Liedvorträge hergerichtet werden, Tanzboden wurde verlegt, über 1.000 Stühle wurden aufgestellt. Girlanden, Fahnen und frisches Birkengrün schmückten die Halle. Auf dem Festplatz flatterten blauweiße Fahnen, auch das Dorfbild passte sich mit Fahnenschmuck dem Festtag an, vor allem Schwiederstorf hatte sich herausgeputzt mit Lichterketten und Girlanden.

Die Festhalle ist fertig, die Stühle sind ausgerichtetund warten auf die große Anzahl Sänger und Gäste.

Am Sonntag, dem 9. Juni, fand dann das Chorkonzert zu unserem 100jährigen Bestehen statt: Ab 12 Uhr nahmen die Spielmannszüge die Gäste an den zugewiesenen Lokalen in Empfang, auf dem Schulhof sorgte die Tostedter Blaskapelle für Unterhaltung. Um 13 Uhr erfolgte der Abmarsch vom Schulhof, voran der Spielmannszug Elstorf und die Blaskapelle.

In der Mühlenstraße schloss sich der Neu Wulmstorfer Spielmannszug mit den dort eingetroffenen Vereinen an, beim Kriegerdenkmal erwartete uns der Hollenstedter Spielmannszug mit den Gästen. Es war beeindruckend, als der lange Zug mit Fahnen und Bannern durch die Lindenstraße, den Rüterweg, Drift, Schwarzenberg, zum Festplatz marschierte. Dort wurden die Chöre von dem 1. Vorsitzenden Emil Brennecke begrüßt und man sang gemeinsam das Lied „Brüder reicht die Hand zum Bunde“.

Die Halle war bis auf den letzten Platz gefüllt, es waren ungefähr 1.200 Besucher. Nach der Festansprache von Erhard Kröger begannen die Chöre mit dem Konzertsingen. In der Halle fand kein Ausschank statt, Hunger und Durst konnten an Ständen auf dem Festplatz gestillt werden. Die Sängerfrauen hatten eine Cafeteria eingerichtet und sie waren gut beschäftigt, um den Wünschen nach dem selbst gebackenen Kuchen und Kaffee nachzukommen. Um 18.30 Uhr endete das Chorsingen. Schnell war die Tanzfläche geräumt und schon konnten die „Tramps“ zum Tanz aufspielen; es wurden vergnügte Stunden.

Die Namen der aktiven Sänger auf der Gruppenaufnahme von 1985 sind (jeweils von links), obere Reihe: Klaus Wendler, Hans-Heinrich Hauschild, Peter Ehrhorn, Joachim Cohrs, Horst Lüdemann, Hans Krause, Joachim Münte, Ludwig Mojen, Dieter Mann, Heinz Jülich, Reinhard Wiegers O 2. Reihe: Helmut Müller, Helmut Peters, Burkhard Goede, Klaus Falk, Helmut Nordmann, Ludwig Kordländer, Wolfgang Hauschild, Hans Kohn, Hartmut Schielke, Herbert Martens O 3. Reihe: Peter Wist, Herbert Lühmann, Joachim Schurg, Helmut Benecke, Helmut Smurawski, Reinhold Maack, Gottfried Weyermanns, Ernst Lüders, Peter Berner, Heinz Kanebley, Willi Lohmann O 4. Reihe: Ernst Beckedorf, Helmut Mojen, Walter Cohrs, Otto Mojen, Erhard Kröger, Günter Stoltenberg, Emil Brennecke, Heinz Brenneke, Dieter Goldack, Hans-Georg Schnoor

Unmittelbar vor dem Jubiläum musste Günter Stoltenberg aus gesundheitlichen Gründen sein Dirigentenamt aufgeben, Nachfolger wurde der Gymnasiallehrer Manfred Birk, der dem Chor bis zum heutigen Tage vorsteht.

Der 105. Geburtstag 1990 war Anlass für ein erstes Konzert des MGV in eigener Regie, es stand unter dem Motto „Singendes, klingendes Elstorf“, es fand in der festlich geschmückten Elstorfer Mehrzweckhalle statt. Bei dieser Gelegenheit präsentierten wir erstmals unsere neuen roten Vereinsjacken.

Die Vereine marschieren durch den Ort in Richtung der Festhalle. Hier unsere Sangesbrüder aus Kleinheppach.

Der Singabend am 31. März 1992 war ein besonderer: Es war der letzte Übungsabend im Vereinslokal Hans Peter Benecke (Dippens). Ein Gefühl von Wehmut und Traurigkeit glaubte man den Sängern ansehen zu können, als die letzten fünf Lieder für unseren Vereinswirt und seine Frau Lotti erklangen. 70 Jahre war das Gasthaus Benecke das Vereinslokal des MGV, leider wurde es zum 1. April 1992 geschlossen.

Unser neues Vereinslokal wurde „Meinschiens Gasthaus“ in der Mühlenstraße. Es sollte dann auch gar nicht mehr so lange dauern, und schon fand dort eine erste große Veranstaltung des MGV statt: Ein Pfingstkonzert unter dem schönen Motto „Ein Strauß volkstümlicher Melodien“.

Der letzte Singabend vor der Sommerpause 1994 fand bei Erhard Kröger statt, er hatte seinen Backofen in Gang gesetzt, es gab Brot, Butterkuchen, Bier und Heppacher Wein… Das schöne Wetter trug dazu bei, dass es ein toller Abend wurde. Der alljährliche Backabend – meistens nach den Sommerferien – ist Tradition geworden, die bis heute Bestand hat.

Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal.

Anlässlich  der Jahreshauptversammlung 1995 stellte Emil Brennecke nach 30jähriger Vorstandarbeit – davon 15 Jahre als 1. Vorsitzender – seinen Posten zur Verfügung. Nachfolger wurde Alfons Rischer, bisheriger 2. Vorsitzender. Emil Brennecke wurde für seine großen Verdienste um den MGV zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Im Jahre 2006 allerdings ging eine Tradition zu Ende: Der Weihnachtsball war – wie schon in den Jahren davor – so schwach besucht, dass wir uns entschlossen, ihn nicht mehr stattfinden zu lassen. Dieser Beschluss ist uns nicht leicht gefallen, gehörte doch dieser Ball, in den 50iger Jahren erstmals durchgeführt, um die Vereinskasse zu stärken, viele Jahre zu den großen Festen in Elstorf.